Verkehren in Viñales

schueler.nicolas schueler.emiliaEs war einmal vor gar nicht so langer Zeit, um genau zu sein vor zehn Minuten, als die KUSis sich auf eine weite Reise begaben. Sie waren in Viñales und, wie auf allen ihren Landgängen, dort mindestens zu dritt unterwegs. Sie hatten nur wenig Geld und nur ein einziges Ziel: möglichst schnell an Essen zu kommen. Dazu machten sie sich die Suche nach einer Transportmöglichkeit und trafen zunächst auf eine Pferdekutsche. Kaum hatte sie der Fahrer gesichtet, machte dieser auch schon ein Angebot.
Fahrer: „Kutsche, Kutsche! Nur 20 CUC! Ich habe die schnellsten Pferde der ganzen Stadt!“
Emilia: „Du weißt doch gar nicht wohin wir wollen. Außerdem haben wir keine 20 CUC.“
Fahrer: „Wohin müsst ihr denn? Bei euch mache ich auch einen Sonderpreis: 15 CUC.“
Nicolas: „Kannst du uns zu einer Pesopizzeria in der Nähe bringen?“
Fahrer: „HAHAHA! Sicher kann ich das, aber nicht für weniger als 15 CUC, ihr seid zu dritt und habt Gepäck dabei, das wird mein Pferd ganz schön anstrengen!“
Vinzent: „Tut uns leid, aber das ist einfach zu viel. Ich denke wir fragen jemand anderes, ob er uns mitnehmen kann.“
So wanderten die hungrigen KUSis weiter, auf der Suche nach einer Transportmöglichkeit. Nach einiger Zeit kamen sie an einer Art Taxisammelplatz vorbei. An diesem sahen sie dreirädrige, fahrradähnliche Gefährte vor sich. Beim Anblick dieser, oftmals nach Reparatur schreienden Metallgestänge, erhofften die drei sich wesentlich niedrigere Preise. Wie schon zuvor, stürzten sich auch hier die Fahrer auf die KUSis wie gierige Geier auf ihre Beute.
Erster Fahrer: „Gebt mir 15 CUC und ich bringe euch wohin ihr wollt!“
Zweiter Fahrer: “Ich kann euch besser helfen, mit mir seid ihr schneller unterwegs.“
Dritter Fahrer: „Ey, Amigos! Ihr seid doch Deutsche! FC Bayern, Dortmund, Berlin, Frankfurt, ich liebe Deutschland! Steigt ein.“
Erster Fahrer: „Okay, 10 CUC mein letztes Angebot.“
Vinzent: „ Könnt ihr uns zu einem günstigen Restaurant bringen?“ Über den Preis müssten sie noch sprechen.
Alle drei Fahrer: Ein Restaurant?! Die gibt es hier haufenweise, die billigen sind allerdings außerhalb, das ist viel zu weit weg. Man wäre mit dem Auto schon einige Zeit unterwegs und sie sind doch nur Bici-Taxis… Fahrräder, versteht ihr?
Langsam wurde den Schülern bewusst, dass das Reisen in Kuba problematischer ist, als sie dachten. Etwas niedergeschlagen und mit leeren Mägen setzten sie ihren Fußmarsch entlang einer Straße fort. Noch war die Umgebung sehr belebt, doch das Trio begab sich immer weiter raus aus der Stadt. Einen Kilometer trotteten sie noch vor sich hin, bis sie beschlossen, das nächste Auto anzuhalten, denn der Verkehr nahm immer weiter ab. Im nächsten Augenblick hörten sie hinter sich den Motor eines Autos, blieben stehen und Nico winkte dem Fahrer entgegen. Zu ihrem Glück wurde das Auto langsamer und Emilia erkannte einen älteren Mann am Steuer des alten Chevrolet Cabriolet sitzen. Das Auto war genau wie alle anderen Oldtimer auf der Insel schon vor der Revolution gebaut und jetzt wieder auf Hochglanz poliert worden, um auf den Straßen zu beeindrucken. Der Kubaner sah Nicolas fragend an.
Kubaner: „Bursche, wie kann ich dir helfen?“
Nicolas: „Wir möchten zu einer Gaststätte. Wir haben gehört, außerhalb der Stadt gibt es günstige Lokale. Kannst du uns da hinbringen?“
Kubaner: „Ich weiß leider nicht, wer euch das gesagt hat, aber hier gibt es kaum Restaurants. Wenn ihr wollt kann ich euch aber zu meiner Finca mitnehmen und ihr könntet bei mir essen.“
Vinzent: „So lange wir schnell was zwischen die Zähne bekommen, bin ich dabei!“
Emilia: „Ich finde das eine gute Idee. Wie viel kostet uns das denn?“
Kubaner: „Ich lade euch ein, aber für die Fahrt möchte ich von jedem einen CUC.“
Nickend stiegen die KUSis ein und unterhielten sich mit ihrem Chauffeur. Dieser fuhr über die alten kubanischen Straßen, die mehr Schlagloch waren als Asphalt, und über staubige Feldwege bis hin zu seiner Finca. Dort angekommen genossen sie typisch kubanische Speisen.
Zwar mussten die KUSis lange nach einer Mitfahrgelegenheit suchen, aber waren nun glücklich und vor allem satt. Eins haben sie gelernt: In Kuba klappt nicht immer alles mit dem ersten Anlauf, man muss geduldig und offen für Neues sein.

Alles, alles liebe zu deinem 11. Geburtstag, Julian! Ich hoffe du kannst ihn daheim genießen. Bleib so lustig und gut gelaunt, wie du immer warst!

von Nico und Emilia

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