Wir lernen Spanisch in Boquete

Schülerin Marie Schülerin Laura

von Marie & Laura

!Hola a todos! Actualmente estamos en un instituto de lenguas en Boquete. Aqui tenemos clases en grupos de cuatro hasta seìs personas. Cada clase tiene un profesor, que solo habla espanol. Pasamos juntos un tiempo bueno, bonito y divertido.

Seit drei Tagen lernen wir KuSis nun intensiv Spanisch in der Sprachenschule „Habla ya“ in Boquete, vier Stunden am Tag. Bei dieser Gelegenheit kommen zwar manchmal grammatikalisch (hoffentlich) korrekte Sätze (wie der oben stehende Text) heraus, jedoch kommt es dabei auch zur scheinbaren und für uns kurzweiligen Verzweiflung der Sprachenlehrer sowie einigen witzigen, aber auch blamablen Momenten. Wir sind Laura und Marie (Laura ist in der Anfängergruppe, Marie bei den Fortgeschrittenen) und wollen euch nun über unsere Tage hier berichten:

Wir Schüler leben ganz verteilt in Boquete, wir beiden Autorinnen wohnen im Stadtteil „Alto Boquete“. Dort sammelt uns wie die anderen KuSis jeden Schultag ein Bus ein. Im Bus wird man erstmal freudig von den dort schon Sitzenden begrüßt, dies erfolgt meistens noch auf Spanisch. Die restlich Konversation wird dann jedoch auf Deutsch fortgesetzt: Abgesehen davon, dass vom letzten Abend und vom Frühstück erzählt wird, kommen da auch die neusten peinlichsten Geschichten bezüglich des Zusammenlebens mit der spanischen Gastfamilie zutage. Sei es, dass man „molestar“ ( =verabscheuen) und „gustar“ (=mögen) verwechselte, oder, dass man nach dreimaligen Wiederholen die Gastmutti immer noch nicht verstanden hatte. Auch sehr witzig war, als Paul erzählte, wie er seine Gastmutter nach der Dusche fragen wollte. Da hatte ihn wohl sein „Google-Übersetzer im Stich gelassen“ und er erfuhr nur von ihr, dass sie eine Waschmaschine im Haus haben.

Sind wir dann nach einer aufschlussreichen Fahrt bei der Sprachenschule angelangt, haben wir noch gut eine dreiviertel Stunde bis zum Schulbeginn. Für die meisten heißt das, dann nochmal Freunde und Familie daheim zu kontaktieren, da das dank der Zeitverschiebung perfekt in den deutschen Alltag passt.

Der Unterricht beginnt um Punkt acht Uhr, um diese Uhrzeit versammeln sich die einzelnen Lerngruppen in den verschiedenen Räumen der Sprachschule mit ihren jeweiligen Lehrern und es kann losgehen. Das bedeutet, dass wir die Hausaufgaben (!) kontrollieren und dann Fragen über unsere Familien, sowohl über die „richtige“ daheim, als auch die zweite auf der Thor und unsere Gastfamilie hier, beantworten. Nun sitzen wir vier Stunden zusammen, in denen wir – nur unterbrochen von einer 20-minütigen Pause – die spanische Grammatik lernen, diese dann praktisch anwenden, indem wir uns unterhalten und unsere Beiträge für Freitag vorbereiten. Wenn wir eine andere Sprache verwenden als Spanisch werden wir höflich darauf hingewiesen, doch bitte „richtig zu sprechen“. Am Ende der Woche wird nämlich jede einzelne Gruppe etwas vorstellen, z.B. ein Lied singen oder ein Theaterstück vorspielen – natürlich auf Spanisch.

Freitag ist es dann soweit: Nach 2 Stunden Unterricht treffen sich alle Beteiligten im Vorhof der Schule und es geht los – wir haben überraschend viele verschiedenen Beiträge: Eine Gruppe sagt ein Wort auf Spanisch, dann auf Deutsch und stellt es anschließend pantomimisch dar. Eine andere führt ein selbst geschriebenes Theaterstück auf, noch eine weitere Lerngruppe spielt Galgenmännchen mit den Zuschauern. Außerdem dürfen wir uns über drei Lieder freuen: Das Lied „La vida es limonada“ wird mit viel Begeisterung und Geklatsche gesungen. Eine Gruppe trägt „Atemlos“ von Helene Fischer in einer spanischen Fassung vor. Der tollste Beitrag ist ein traditionelles Kinderlied namens „Panameno, Panameno“, das sechs KuSis dreistimmig vortragen.

Auch die Lehrer sind nicht tatenlos: Sie organisieren einen kleinen Salsatanz-Crashkurs für uns KuSis mit anschließendem Wettbewerb, wobei die acht Gewinner ein T-Shirt der Sprachenschule erhalten. Dabei stellten Markus und Laura jedoch alle in den Schatten, als sie nur so über den Platz wirbeln. Außerdem erhielt jeder eine Urkunde der Sprachenschule und von beiden Seiten gab es noch ein paar liebe Abschiedsworte.

Rückblick

Ich (Marie) kann sagen, dass wir Fortgeschrittenen uns einig sind: Durch den Unterricht in kleinen Gruppen mit einer Muttersprachlerin als Lehrerin haben wir sehr viel gelernt. Besonders stolz sind wir darauf, flexibler geworden zu sein, denn darauf kommt es an: Nicht, dass man mit den Einheimischen hier in grammatikalisch korrekten Bandwurmsätzen reden kann, sondern, dass wir uns schlicht und ergreifend unterhalten können und nicht ewig überlegen müssen. Mir persönlich gefällt die spanische Sprache nun viel besser, besonders weil ich das Gelernte immer gleich anwenden konnte. Dadurch ist die Wichtigkeit viel realer geworden. Daheim in der Schule ist Spanisch immer ein bisschen trocken, weil gar nicht richtig klar wird, wie toll es ist, so zu reden. Ich fand, dass es eine tolle und lehrreiche Woche war, in der -denke ich- jeder auch mal den normalen Schulalltag genossen hat.

Auch bei den Anfängern wurde fleißig gelernt und meiner Meinung (Laura) nach war der Unterricht, dadurch, dass er durchweg auf Spanisch war, sehr effizient und hilfreich. Obwohl die Anfängergruppen mit geringen Spanischkenntnissen in den Unterricht und in die Gastfamilien gingen, wurde bereits nach einem Tag klar, dass durch dieses intensive Lernen ein relativ erfolgreiche Kommunikation gewährleistet werden konnte. Es waren zwar immer ziemlich einfache Sätze, die jedoch häufig zum Ziel führten. Alles in allem finde ich, dass das Spanischlernen sehr viel Spaß gemacht hat.

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