Kuba – Das Land meiner Träume

Schülerin Klara Datum: 23.01.17
Mittagsposition: 13°37,4`N 081°44,6`W
Etmal: 157 sm
Autor: Klara

Es ist Montagnachmittag, ungefähr drei Uhr. Noch ist alles ganz ruhig. Marco ist zu Hause. Das Licht ist aus, aber das ist nicht schlimm. Vom Oberlicht fallen Sonnenstrahlen hinein und tauchen den Raum in ein warmes Licht. Es klingelt. Das ist das Signal zum Kaffee. Marco merkt wie sein Puls schneller wird. Schon seid er vor drei Monaten hierher gekommen war, wartet er auf diesen Augenblick. Jetzt kann er zeigen, was in ihm steckt. Sein Wissen verbreiten und dann letzten Endes ausgewählt zu werden, das Land mit seinen eigenen Augen zu sehen. Die anderen erzählen immer ihre Geschichten von Kleingruppenexkursionen. Manche fuhren nach Sancti Spiritus, Santa Clara oder Bayamo. Fünf Tage lang, aber eigentlich ist das gar nicht so wichtig, nach Havanna kommt am Ende jeder, diesmal ist er im Gepäck. Als Reiseführer weiß man fast alles übers Reisen und erfährt in der Bibliothek vieles von den Kollegen. Aber selbst an Land kommt man selten. Schon in Panama musste Marco an Bord bleiben, aber das war ihm eigentlich auch nicht so wichtig. Kuba dagegen darf er diesmal einfach nicht verpassen. Er weiß alles über das Land und möchte es endlich selbst entdecken.

Da, Schritte auf der Treppe, so langsam macht sich die Angst in ihm breit. Die anderen Reiseführer schauen viel besser aus, sind aktueller und selbstsicherer, wie soll er da mithalten? Jetzt ist es zu spät für einen Rückzieher ins Regal. Die ersten Jugendlichen kommen und nehmen sich ihre Reiseführer. Nach und nach verschwinden die Kollegen, bis nur noch Marco übrig bleibt. Lisa kommt in die Bibliothek und Marco beginnt zu winken.“Hier unten, hier bin ich“. Ihr Blick wandert nach unten, bis Sie ihn direkt anschaut. „Hier sind nur noch Panama-Reiseführer, Laura“.

Autsch, das tat weh, niemand ist perfekt und so schnell abgestempelt zu werden, trifft ins Herz. Er kann doch nichts dafür, dass er vielleicht nicht so attraktiv aussieht, die inneren Werte zählen und er hat den besten Überblick. Fünf Reiseführer wurden gelesen, sieben Reportagen befragt, Atlanten studiert, bis er hier stand, und jetzt ist das alles für die Katz? Das kann es einfach nicht gewesen sein, die müssen mich doch mitnehmen.

Er schiebt sich ganz nach vorne an die Kante seines Regalbretts und späht nach draußen. Nichts. Rein gar nichts. So lange gewartet und trotzdem keine Chance bekommen, sich zu beweisen.
Tick Tack Tick Tack.

Marco hört die Uhr aus der Messe. Da kommt jemand. Den Niedergang runter, durch den Flur, um den Großmast. Joes locken erscheinen im Türrahmen. „Ich hol noch einen für unsere Kleingruppe“, ruft er und ohne richtig hinzuschauen, greift seine Hand ins Regal, ertastet Marco und nimmt ihn mit.

Und Marco kann nicht anders: Seine Mundwinkel zucken und langsam macht sich ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht breit: “Kuba, ich komme!“

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