Ein Land, zwei Währungen

Schüler Noah Schülerin Teresa

von Noah und Teresa

Wer durch die Straßen Kubas läuft und sich aufmerksam umsieht, entdeckt vielleicht an dem ein oder anderen Preisschild zwei unterschiedliche Beträge.

Anders als in Deutschland sind das nicht irgendwelche Kilogrammpreise, sondern tatsächlich zwei Währungen, was oft zu Irritationen bei Touristen führt. Doch warum gibt es diese unterschiedlichen Währungen dann überhaupt?

Das Geld der Einheimischen, „Moneda Nacional“, „Peso“ oder kurz „CuP“ genannt, hat im Vergleich zu unserem Euro einen sehr geringen Wert. Um die Wirtschaft Kubas trotzdem voranzubringen, wurde extra für die Touristen eine dem Dollar ähnliche Währung, der „Peso Convertible“ ( CuC), eingeführt. Der Wechselkurs von CuC zu CuP liegt bei 1 zu 24.

Das Problem an der Sache ist, dass jeder Kubaner ein ungefähr gleiches, festes Einkommen (auf Grund des Kommunismus) hat und die Menschen, welche im Tourismus arbeiten, sich durch „einfache Nebenjobs“ CuC dazu verdienen können. Aus diesem Grund gibt es auch Prostitution, um auf diesem (vom Staat jedoch verbotenen) Weg an mehr Geld zu kommen. Wenn man in einem Hotel beispielsweise einen Waschgang für 2 CuC angeboten bekommt, ist das für den Gast wenig, für das Zimmermädchen jedoch relativ viel.

Da Jobs mit hohen Qualifikationen (wie ausgebildete Ärzte, Ingenieure, etc.), diese Möglichkeit nicht haben, ist der Drang, in der Tourismusbranche zu arbeiten, sehr hoch. Der Wunsch nach Markenklamotten ist in der jüngeren Generation ebenfalls vorhanden. Obwohl man häufig Mädchen in Hollisterjacken und Jungs in Hosen von Tommy Hilfinger sieht, ist es für sie ein langer Weg, an solche Sachen heranzukommen. Das Monatsgehalt eines Erwachsenen beträgt circa 500 CuP, das sind umgerechnet 24 CuC. Amerikanische Markenkleidung kostet um die 15 CuC. Bevor man sich so etwas erst leisten kann, muss gespart werden.

Anders verhält sich das bei Nichtluxusgütern. Eine Banane oder eine Semmel kosten meistens nur einen CuP. So ist es jedem Kubaner möglich, sich von seinem geringen Gehalt zu ernähren. Zusätzlich besitzt jeder Bürger ein Heft, „libretta“ genannt, mit dem er sich täglich rationierte oder vom Staat subventionierte Lebensmittel abholen kann.

Auch wir haben die zwei Währungen als äußerst kompliziert erlebt, da mit dem Ausdruck „Peso“ sowohl „CuC“, als auch „CuP“ gemeint sein können. Daher empfiehlt es sich, im Vorhinein immer beim Verkäufer nachzufragen. Auf Dauer haben wir aber Kuba und sein Geld ein bisschen besser kennen gelernt und können nur sagen: Übung macht den Meister!

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