Reiserückblick

FinnSophia

Autoren: Sophia und Finn

125 Tage, 8 Länder, 34 Schüler, ein Schiff, Klassenzimmer unter Segeln. Das Abenteuer unseres Lebens. Seit vier Monaten sind wir jetzt schon unterwegs und nach dem zweiten und letzten großen Landaufenthalt, Kuba, begeben wir uns wieder auf die Heimreise. Diesen Moment wollen wir nutzen, um einen Blick auf den bisherigen Reiseverlauf zu werfen.

Für uns beide, Sophia und Finn, begann alles an einen Oktobertag um 5:00 Uhr am Busbahnhof in München, als die ersten 15 KUSis vom Bus aufgesammelt wurden. Nach und nach wurden es immer mehr und schon damals herrschte sofort eine ausgelassene und vertraute Atmosphäre, die sich während der Werftzeit noch verstärkte. Nach ein paar Tagen putzen, schrauben, malen und verstauen war die Thor bereit zum Auslaufen. Wir KUSis fieberten dem Ablegen entgegen und nach dem Abschied hieß es „Leinen los!“ und die Reise startete. Anfangs herrschte noch große Verwirrung, wenn die Kommandos „Hol durch das Piek-Fall!“ oder „Fier auf den Niederholer!“ kamen, aber nach ein paar Theoriestunden mit der Wache, bekamen wir mehr und mehr einen Überblick über unser Segelschiff.

Aber die nächste Herausforderung wartete schon mit der Nordsee und mit der Biskaya kam die Seekrankheit. Bald sah man nur noch KUSis in Ölzeug eingepackt und mit grünlichen Gesichtern an Deck sitzen. Hin und wieder hörte man die Frage „Wo ist Lee?“ (Lee ist die dem Wind abgewandte Seite und Luv die dem Wind zugewandte Seite.). Das Wissen, wo Lee ist, war kostbar unter den Seekranken, die regelmäßig die Fische fütterten. Schnell war aber auch das überstanden und der erste richtige Stopp, Safi in Marokko, war gekommen. Neben den Erfahrungen mit der ersten und sehr interessanten Kultur der Reise, nahmen wir aus Safi jeder eine Packung Sardinen und einen Keramikteller mit; für beides ist die Stadt bekannt. Die Sardinen tauchen auch heute noch wie durch Zufall bei den „Lost and Found“ Versteigerungen auf, finden jedoch nie ihren Besitzer.

Das nächste Ziel war Teneriffa. Auf dieser einen der vielen kanarischen Inseln lernten wir den Namensgeber unseres Schiffes, Thor Heyerdahl, im gleichnamigen Museum besser kennen, wir besuchten die Deutsche Schule und viele bestiegen mit dem Teide ihren ersten 3700er. Einige kamen damit schon an eine vor Reisestart erhoffte Grenze. Nach Teneriffa begann die Atlantiküberquerung und mit ihr der Unterricht. Bald kehrte eine Routine aus Wache und Unterricht ein, dazu gehörte das morgendliche Adventskalenderöffnen, denn nicht nur ein Bordalltag, sondern auch die Weihnachtszeit war eingekehrt und so wurden fleißig Plätzen gebacken, Weihnachtspost geschrieben und die ganz Schnellen begannen schon, ihr Wichtelgeschenk vorzubereiten.

So vergingen vier Wochen auf See, nur unterbrochen von einem kleinen Zwischenstopp auf den Kap Verden, in denen sich der Bordalltag meist an Deck abspielte. Nach einer erfolgreichen Schiffsübergabe kamen wir in der Karibik an, feierten Weihnachten und Silvester und genossen die Riffferien vor Union Island. Nach der Entspannungspause fieberten wir alle dem ersten großen Landaufenthalt entgegen.

Panama – ein sehr vielseitiges Land. Indianer und Sprachenschule, Regenwald und Großstadt. Die Gegensätze machten sich stark bemerkbar. Drei Wochen verbrachten wir in diesem wunderschönen, tropischen Land in Lateinamerika.

Die Freude nach der Rückkehr auf die Thor war groß. So schön der Landaufenthalt auch war, nach den drei Wochen Panama waren wir froh, wieder „zu Hause“ zu sein. Nach einer kurzen Seeetappe stand der nächste Landaufenthalt an. Geprägt von einzigartigen Landschaften, Tänzen und Kultur, verbrachten wir drei einzigartige Wochen auf Kuba. Genaueres dazu werdet ihr aber in den folgenden Blogeinträgen zu lesen bekommen.

Vier Monate sind schon vorbei und wir freuen uns darauf, zwei weitere tolle und besondere Monate auf der Thor zu verbringen.

Noch 65 Tage, drei Länder, 34 Schüler, ein Schiff, Klassenzimmer unter Segeln. Das Abenteuer unseres Lebens.

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