Von Peso-Pizza und Flaschenwasser oder eine kleine Liste der unumgehbaren Bestandteile kubanischer Mahlzeiten

JeremiasMaximilian

Autoren: Max W. und Jere

Diese Liste umfasst alle unumgehbaren Bestandteile der Mahlzeiten, die wir in Kuba gegessen haben. Den unumgehbaren sind vereinzelt die eindrücklichsten hinzugefügt.

Frühstück, meistens in Hotels oder in den sogenannten casas particulares:

  • Sehr dick geschnittener, weicher Toast mit relativ dicker Rinde.
  • Kleine Brötchen, etwa 4,15 cm Durchmesser, entweder mit harter, trockener Rinde und weiß oder sehr weich und gelblich, außerdem viereckig mit abgerundeten Ecken.
  • Ein Grill mit Fließband und Ober- und Unterhitze, mit dem man die bisher beschriebenen Dinge rösten konnte.
  • Bei uns KUSis sehr unbeliebter Schinken, der in Deutschland nicht sehr verkaufsstark wäre und um Nachfragen vorzubeugen, wir wissen auch nicht wie dieser so weich und matschig werden kann…
  • Papaya, ausnahmslos in Würfel geschnitten.
  • Sehr, sehr süßer Guavensaft mit Flaschenwasser (selten).
  • Sehr, sehr süßer Guavensaft mit „aqua del grifo“(Leitungswasser, für uns nicht erlaubt zu trinken (oft).
  • Keine Butter oder anderer Brotaufstrich, außer…
  • Mayonnaise, die genauso schmeckte wie Mayonnaise in Deutschland…
  • Und manchmal Flüssighonig aus Plastikflaschen in der Form eines Gummibärchens.
  • Verschiedenste Variationen von Ei, zum Beispiel ungewürztes Rührei, versalzenes Rührei, ungewürztes Omelette, versalzenes Omelette, Spiegelei, meistens gleich 2 oder 3, gekochte Eier, leckere Pancakes … und das alles meist zusammen.

Bei diesen Dingen wird wohl die Frage aufkommen, was wir denn auf unser Brot draufgetan haben. Tatsächlich gab es eben nur die beschriebenen Dinge, und so haben wir zum Beispiel im letzten Hotel in Havanna unser Toast mit zerrissenem Toast belegt („pulled pork Cuban Style“). In Kuba allgemein ist aufgefallen, dass die Variabilität an Essensangebot relativ klein ist. Egal, ob wir in einem Hotel oder woanders gegessen haben, gab es eigentlich immer das gleiche, sowohl beim Frühstück als auch bei den anderen Mahlzeiten – und trotzdem war immer reichlich vorhanden, sodass wir gestärkt in den Tag starten konnten.

Mittagessen, meistens in der Stadt oder auf dem Weg, immer in Restaurants oder an Ständen, nie im Hotel, aber dafür mal in der Cafeteria:

  • Peso-Pizza, noch eine Peso-Pizza und optional, abhängig von Größe der Pizza und Hunger auch noch Nummer drei und vier
  • Hamburger mit weichem, matschigem Fleisch, wir hatten den Verdacht, dass es noch roh war
  • Peso-Pizza
  • Reis, selber Geschmack wie in Deutschland
  • Große Peso-Pizza, mit dünnerem Boden
  • Sehr weiche Würstchen, bei uns nicht beliebt
  • Fleisch, relativ ähnlich zu deutschem in Geschmack und Würze

Die Frage ist, was ist eine Peso-Pizza? Eine Peso-Pizza ist eine Pizza, die in Kuba sehr verbreitet ist. Die Pizza wird in runden, recht hohen Blechen im Ofen gebacken und ist ungefähr in drei Minuten fertig. Der Boden ist sehr weich, es ist viel Öl darauf und noch mehr Käse. Umgerechnet zahlt man 10-50 Cent. Dieses billige Essen bekommt man überall in Kuba. Als wir in der kleinen Stadt Bayamo waren, gab es dort vielleicht zehn Restaurants, wovon sicherlich die Hälfte Pizzerien waren.

Abendessen, manchmal auch Hefeteig mit Tomatensoße und Käse, allerdings aßen wir meistens in anderen Restaurants oder im Hotel:

  • Reis, dieselbe Garstufe wie in Deutschland
  • Fleisch, zum Beispiel Hühnchen, Rind oder Schwein
  • Kleine, ca. 10 cm lange Sticks, die man in den einzigen Dip, Mayonnaise, tunken konnte (wir haben nie einen Nicht-Kubaner dies tun sehen)
  • Bereits erwähnten Schinken der immer, wirklich immer auf Tellern oder in Schälchen, neben Guaven, in Sternenform geschnitten, serviert wurde.
  • Verkochte Spaghetti

Allgemein muss man zum Kulinarischen in Kuba sagen, dass wie bereits angesprochen die Vielfalt fehlt. Nur weißes Brot, fast kein Gemüse, viele Kohlenhydrate, ziemlich unausgewogen. Nichtsdestotrotz haben wir auch sehr gut gegessen. Zum Beispiel hat Max einmal eine ältere Frau gefragt, wo es denn etwas zu essen gäbe, woraufhin er mit seiner gesamten Kleingruppe zu ihr nach Hause eingeladen wurde. Dort bekamen sie leckeren Bratfisch mit Reis.

Jeremias besuchte mit seiner Kleingruppe, nachdem sie die Tage davor beim Essen gespart hatten, am letzten Abend das beste Restaurant der Stadt und bekam dort die besten Speisen der Reise. Dort gab es unfassbar leckeres Essen, doch trotzdem kubanisch. Wir nehmen an, dass die Unausgewogenheit auch in der finanziellen Lage der Bevölkerung ihren Ursprung hat.

Insgesamt gesagt, freuen wir uns wieder auf das Thor-Essen „German Style“.

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