Die Thor’sche Spielkultur

Finn

Datum: Mittwoch, 25.03.2020
Mittagsposition: 37° 27,7‘ N, 037° 03,6‘ W
Etmal: 104 sm
Wetter: Lufttemperatur: 16° C; Wassertemperatur: 16°C; Wind: E 3-4
Autor: Finn

Gleißendes Licht blendet meine Augen. Bevor sie sich daran gewöhnen können, reißt mich eine Hand aus meiner Kammer und schmeißt mich auf einen harten Untergrund. Ich rieche Essen. Als ich langsam etwas erkenne, fällt mein Blick auf die Uhr, 18:43 Uhr. Ich höre lauter Stimmen, die alle durcheinander rufen. Als sich meine Augen an das Licht gewöhnen, bin ich schon meines Deckels ledig geworden. Immer mehr Hände greifen in mich hinein um Spielfiguren, sowie Spielbrett und Ressourcenkarten aus meinem Bauch zu ziehen.

Dieses Schicksaal trifft schon die ganze Reise ziemlich viele Spielboxen und -boxinnen. Heute möchte ich einen kleinen Überblick über die Spielekultur auf der Thor Heyerdahl geben.

Zuerst eine kleine Liste der beliebtesten Spiele an Bord:

  • Die Siedler von Catan (+ evtl. Seefahrer­erweiterung (+ evtl. Seeräuber­erweiterung))
  • Monopoly
  • Bohnanza
  • Dobble
  • Skat
  • Schafkopf
  • Doppelkopf
  • Halligalli
  • Ligretto

Zurzeit wird am meisten Catan gespielt. Meist sogar noch bis spät in die Nacht. Dabei entstehen teilweise ein paar Probleme, da wir nur ein vollständiges Spiel an Bord dabeihaben, welches man maximal zu viert spielen kann. Meistens wollen aber mehr spielen als nur vier. Oft endet es dann darin, dass vier Leute die erste Partie spielen und die nächsten vier danach. Zu Anfang der Reise waren teilweise auch Catan-Spiele nach der Wache um 2 zu beobachten.

Außerdem gab es, vor allem in der Zeit zwischen Grenada und Kuba, ziemlich viele Monopolyspiele, aber auch jetzt wird es noch recht häufig gespielt. Dabei kommt vielleicht die Frage auf, wie sich das zeitlich ausgeht, da Monopoly ja eigentlich ein Spiel ist, das nicht gerade kurz dauert, aber dieses Problem schreckt uns nicht wirklich ab. Die Lösung, entweder spart man ein wenig am Schlaf, so kann man nach dem Abendessen anfangen, solange man nicht Wache IV fährt, also von 8 bis 11 Uhr. Oder man unterbricht das Spiel, notiert die Spielstände und spielt ein anderes Mal weiter.

In kleineren Pausen werden dann oft Kartenspiele gespielt wie Durak (eine polnische Version des Spiels „Arschloch“) oder Skat. In letzter Zeit kommt es auch immer öfter vor, dass man Max und Marc zu zweit in der Messe sitzen sieht, die in jeder freien Minute Schach spielen.

Manchmal kommt es allerdings auch vor, dass man gerade keine Lust auf die offiziellen Regeln hat und so kommt es immer wieder vor, dass man in die Messe kommt und Leute sieht, die ein Spiel spielen, dass man zwar kennt, aber auf eine Art und Weise die einem völlig unbekannt sind. Teilweise bringen diese Eigenideen das Spiel deutlich weiter, andere verwirft man nach einer Runde wieder.

Ein kleines Problem, das vor ein paar Wochen aufkam, wir haben kein „Risiko“ an Bord. Doch auch diesen Zwischenfall behandeln wir wie alle anderen, einfach eine Lösung suchen. Also planen wir schon des längeren an einem eigenen Risikospiel. Des Weiteren sind nebenbei ein Schachfeld, ein Domino und ein Thornopoly in Planung.

Ein Highlight der Spielekultur an Bord war der große Casinoabend während der zweiten Schiffsübergabe. Hierbei handelte es sich um einen großen Spieleabend bei dem an jedem der sechs Tische in der Messe ein anders Spiel aufgebaut war. Man konnte dann von Tisch zu Tisch wechseln wie man lustig war und hat dabei an jedem Tisch Schrauben gesammelt. Die Schrauben dienten als Währung und am Ende hat derjenige mit den meisten Schrauben einen Preis bekommen.

Wir hoffen, dass wir mehr solcher Events bekommen und ich kann verraten, dass etwas für die Azoren geplant ist und bis dahin, wünschen wir viel Spaß beim Würfeln, Karteln und Sonstigem, denn den werden wir auf jeden Fall haben.

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